Erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit Medienschaffende in Thailand mitunter totalen Unsinn über Ladyboys, Kathoeys, Shemales schreiben. Beispielsweise wenn in demselben Artikel Ladyboys abwechslungsweise einmal als Transvestiten und dann wiederum als Transsexuelle bezeichnet werden, oder Ladyboy Cabaret Shows als Transvestiten Shows beschrieben werden.
So war in einer deutschsprachigen Zeitschrift in Pattaya als Überschrift eines Artikels zu lesen: „Schwesternschaft der Transvestiten besuchen das Altersheim“, im nachfolgenden Text wurden die Damen dann aber korrekterweise “Transsexuelle” genannt.
Als Transvestitismus bezeichnet man den psychisch motivierten Drang, sich zeitweise oder permanent, zuhause oder in der Öffentlichkeit dem eigenen Geschlecht entgegengesetzt zu kleiden. Somit handelt es sich hierbei um eine rein psychische Ausrichtung. Transvestitismus gibt es sowohl bei Männern wie auch bei Frauen. Sexuell sind Transvestiten jedoch heterosexuell, also auf das andere Geschlecht ausgerichtet, im Gegensatz zu Homosexuellen.
Transsexualität ist weder eine psychische Störung noch eine besondere sexuelle Neigung, sondern die angeborene Gegensätzlichkeit zwischen dem geistig/seelischen und dem biologischen Geschlecht. Wenn also ein Mensch mit geistig/seelisch weiblicher Identität (soziales Geschlecht) in einem Körper mit biologisch männlichem Geschlecht geboren wird, nennt man das Transsexualität. In Thailand sind es die sogenannten Ladyboys oder Kathoeys, in westlichen Gesellschaften Shemales. Natürlich gibt es in umgekehrter Form auch Transsexuelle mit geistig/seelisch männlicher Identität und biologisch weiblichem Geschlecht. Die Bezeichnung Transgender, Intersex sind Überbegriffe für alle transsexuell Geborenen.
Das Problem für die Betroffenen liegt darin, dass Gesellschaft und Behörde für die Beurteilung, ob ein Mensch Mann oder Frau sei, nur das biologische Geschlecht in Betracht ziehen, was die Vorurteile und negative Haltung in der Öffentlichkeit gegenüber Betroffenen noch begünstigt. In Australien erhalten Transsexuelle neuerdings den Status als „Drittes Geschlechts“, und sie können sich entsprechend registrieren lassen.
Transsexuelle fühlen und leben aber nach ihrer geistig/seelischen Identität, also dem sozialen Geschlecht, ungeachtet des biologischen „Anhängsels“. Zudem ist auch der Körper in der Gesamtheit nicht nur so ausgebildet, wie er nach dem organischen Geschlecht zu erwarten wäre. Zieht man all das in Betracht ist aus der einfachen Logik heraus leicht zu verstehen, warum sich „Ladyboys“ zu männlichen Partnern hingezogen fühlen. Umgekehrt fühlen sich Männer von deren dominierender Weiblichkeit und der Faszination des Unbekannten angezogen, und oft bleibt es nicht nur bei einem einmaligen Abenteuer.
Eine Beziehung zwischen einem Ladyboy und einem männlichen Partner als homosexuell zu bezeichnet ist somit falsch und wäre gleichbedeutend, wie wenn man eine Beziehung zwischen Frau und Mann als solche bezeichnen würde! Dies gilt natürlich in umgekehrter Richtung auch für Transsexuelle mit geistig/seelisch männlicher Identität.
Die beiden Bilder zeigen deutlich, dass selbst der Körper in der Gesamtheit nicht ausschliesslich so ausgestattet ist, wie er vom biologischen Geschlecht her zu erwarten wäre.
Mein Buch „Faszination Ladyboy“ richtet sich gegen die aus Unwissenheit vorherrschenden, oft diskriminierenden Vorurteile. Es beschreibt mit teils erschütternden Geständnissen von Betroffenen deren eigene Identitätsprobleme sowie die zusätzliche Belastung durch das beschämende Verhalten der westlichen Gesellschaften gegenüber transsexuell Geborenen. Als Kontrast zeigen erotisch romantische Erlebnisberichte von westlichen Männern mit Ladyboys das so ganz andere Verhaltensbild der thailändischen Gesellschaft auf, wo Ladyboys in der Gesellschaft integriert und von da auch nicht mehr wegzudenken sind.
Fred Suban, Buchautor
Beurteilung des Verlags:
Ein spannendes, erotisch anmutendes Werk und doch mit fundierter Sachlichkeit. Fred Suban begeistert mit bewegenden Geständnissen von Betroffen in der westlichen Gesellschaft einerseits und auf der anderen Seite durch authentische romantische Erfahrungsgeschichten mit „Ladyboys“ in der thailändischen Zivilisation.
(Erscheinungsdatum: Oktober 2012, Novum Pro Verlag)
Anmerkung:
Das Buch ist als Taschenbuch im Buchhandel Deutschland, Österreich, Schweiz oder bei AMAZON erhältlich, oder als E-Book
Links zu Leseprobe, Kundenbewertung siehe auf dieser Webseite unter „aktueller Buchtipp“.